„Smart School“ als Thema in mittelalterlichem Ambiente
„60% der heutigen Erstklässler werden als Erwachsene in einem Beruf arbeiten, den es heute noch gar nicht gibt.“ Mit diesen Worten leitete der „Smart School“-Experte Michael Pallesche seinen Vortrag über die Digitalisierung in Schulen ein. Als Rektor der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe wurde er von den Schulleitern der Bibrisschule, des Buigen-Gymnasiums und der VHS zu einem Vortrag ins mittelalterliche Kloster in Herbrechtingen eingeladen. In seiner Gemeinschaftsschule arbeitet der ausgewiesene Medienpädagoge schon seit einigen Jahren viel mit digitaler Technik und beschreitet dabei neue Wege. So ist die Ernst-Reuter-Schule bereits mit einigen Preisen, unter anderem als einzige im Land als „Smart School“ vom Branchenverband Bitkom, ausgezeichnet worden.
Seiner Meinung nach reicht es nicht, wenn man die heutige Schule einfach nur weiterlaufen lässt und dabei Bücher lediglich durch Tablets ersetzt. Mit dem Fach „L.E.B.E.N.“ und anderen Projekten versucht die Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule, die Schülerinnen und Schüler auf ihr Leben in der Zukunft vorzubereiten, das sich letztendlich nicht nur durch den Einsatz digitaler Technik sehr stark vom heutigen unterscheiden wird. So ist ihm die Förderung von Kreativität, Zusammenarbeit, Kommunikationsfähigkeit und kritisches Denken allgemein wichtig. Dabei setzt Pallesche aber nicht ausschließlich auf Digitalisierung, denn auch das analoge Lernen wie bisher habe durchaus seine Berechtigung.
Gespannt hörten sich die Lehrerinnen und Lehrer des Schulzentrums, aber auch einige Eltern und viele andere Besucher den Vortrag an. Mit vielen neuen Impulsen über die „Smart School“ gingen die Lehrkräfte der Bibris-Gemeinschaftsschule und des Buigen-Gymnasiums aus dem Vortrag und der sich daran anschließenden Diskussionsrunde. „Die eine digitale Lösung schlechthin wird es nicht geben. Am Ende des Tages wird es für die Bibris-Grundschule, für die Gemeinschaftsschule und das Buigen-Gymnasium jeweils eine individuelle technische Ausstattung und einen unterschiedlichen, individuell abgestimmten Medieneinsatz geben. Der Lehrer als Persönlichkeit kann dabei nicht durch elektronische Helfer ersetzt werden“, sind sich die Schulleiter am Herbrechtinger Schulzentrum sicher. Die einzelnen Lehrerkollegien sind gerade unter anderem damit beschäftigt, in einem Medienentwicklungsplan den Einsatz der digitalen Technik in ihren Schulen vorzubereiten und die freiwerdenden Gelder des Digitalpakts zum Wohle ihrer Schülerinnen und Schüler pädagogisch sinnvoll zu verplanen.